jump to navigation

Das Achtelfinale ist komplett 14. Dezember 2007

Posted by M@x in Champions League.
add a comment

Letztendlich kann die Fussball-Nation den letzten Spieltag der Gruppenphase der Champions League 2007/2008 mit einem lachenden und einem weinenden Auge abhaken. Während der FC Schalke im Heimspiel seine Chance gegen Rosenborg Trondheim mit souveräner Leistung meisterten, war Werder Bremen in Piräus dem hohen Druck und der Belastung durch die fanatische Atmospähre nicht gewachsen und flog hochkant raus. Immerhin wurde die Bruchladung verhindert, sodass man den UEFA-Pokal, wo Werder absofort mitspielt, als Ausweichroute beschreiben kann. Zum Abschluss der Vorrunde nochmal ein letzter, abschließender Blick auf alle acht Gruppen:

In der bis zum Ende offenen Gruppe A kamen im Endeffekt die favorisierten Vereine in die nächste Runde. Dem FC Porto reichte ein unspektakuläres 2:0 gegen Besiktas, die damit gänzlich aus allen europäischen Wettbewerben ausgeschieden sind. Beim Spiel in Marseille trat der Vorsaison-Finalist FC Liverpool sehr souverän auf und konnte letztendlich mit 4:0 triumphieren. Letztendlich hat den „Reds“ eine starke Rückserie genügt, um die am Ende eingebrochenen Franzosen hinter sich zu lassen. Von den positiven Aspekten der ersten drei Spiele war bei Olympique leider nichts mehr zu merken.

Gruppe B hält die erfreulichste Nachricht aus deutscher Sicht bereit. Schalke 04 nutzte die einmalige Chance, sich gegen einen schwachen Gegner aus eigener Kraft in das Achtelfinale zu spielen. Rosenborg Trondheim steckt der vor einigen Wochen beendete Saisonrhythmus noch in den Knochen. Ohne jede Torgefahr war es eine relativ leichte Aufgabe für die „Königsblauen“. Die Partie begann furios, nach bereits 20 Minuten führte S04 mit zwei Toren und überzeugte durch wunderschönes Kombinationsspiel. Doch durch eine Unachtsamkeit von Westermann kam Rosenborg zum Anschlusstreffer, ohne eigene Torchance, was einen Bruch im Spiel bedeutete. Plötzlich tat sich Schalke sehr schwer, holte sich aber mit dem dritten Tor kurz vor der Halbzeitpause neues Selbstvertrauen und ließ im zweiten Durchgang nichts mehr anbrennen. Damit genügte den Gelsenkirchenern in der Bilanz zwei Siege gegen Trondheim, zudem erzielten sie alle ihre Tore ausschließlich gegen Rosenborg. Ein Novum in der Champions League-Geschichte! Das Parallelspiel zwischen Chelsea und Valencia endete 0:0, weil Chelsea trotz zahlreicher Chancen kein Tor erzielte. Valencia mit entäuschender Leistung, wie in der gesamten Gruppenphase.

Werder Bremen verpasste in Gruppe C das Achtelfinale. Vor Beginn der Vorrunde hatte ich diese Konstellation als einfachste ihrer Art für die deutschen Mannschaften eingeschätzt. Doch aus einem unbekannten Grund durchdrang die Werder-Spieler in Auswärtsspielen regelmäßig eine Bewegungsstarre. Drei verlorene Auswärtsspiele sind zuviel. Damit wird wie bereits im Vorjahr eine starke Leistung am 5. Spieltag gegen einen europäischen Spitzenverein nicht umgesetzt. Mit dieser Leistung wie in Piräus, hat es Werder aber auch nicht verdient, in die nächste Runde einzuziehen. Stattdessen war bei Olympiakos und seinen Anhängern nach dem Weiterkommen Polen offen. In erster Linie durch den überragenden Stoltidis gewannen die Griechen mit 3:0 und hoffen nun natürlich auf ein großes Los in der nächsten Runde. Wegen des Sieges von Piräus war Real Madrid etwas unter Zugzwang, sicherte aber mit dem 3:1 gegen Lazio Rom dann doch noch den Gruppensieg. Auch, weil Lazio insgesamt über sechs Spiele gesehen nicht überzeugen konnte. Für Werder bleibt jetzt die Hoffnung, wie im Vorjahr die europäische Spielzeit zumindest im UEFA-Pokal erfolgreicher zu gestalten.

Gruppe D war bereits seit vergangener Woche beendet. Der AC Mailand ist Gruppensieger vor Celtic Glasgow, die sich damit zum zweiten Mal in Folge für das Achtelfinale qualifizieren konnten. Benfica Lissabon macht im UEFA-Pokal weiter, während Schachtjor Donezk einen Kollateralschaden erlitten hat und sich absofort voll auf die ukrainische Liga konzentrieren kann. Momentan bei der Klub-Weltmeisterschaft in Japan aktiv ist aus dieser Gruppe Champions League-Titelverteidiger AC Mailand. Milan steht nach einem 1:0-Sieg (Tor von Clarence Seedorf) gegen Urawa Red Diamonds jetzt im Endspiel gegen die Boca Juniors aus Argentinien.

Mit Anstand verabschieden lautete das Ziel für den VfB Stuttgart in Gruppe E. Im „Nou Camp“ zu Barcelona spielten die Schwaben gegen den FC Barcelona zwar brav mit, konnten letztendlich aber keinen Punkt mitnehmen. Zumindest ein wunderschönes Freistoßtor von Antonio da Silva nach wenigen Minuten zur Führung brachte der Abend. Doch die indivduelle Klasse Barcas siegte klar mit 3:1. Für den deutschen Meister gilt es jetzt, die gute Form aus den vergangenen Spielen auch am Wochenende gegen Bielefeld umzusetzen, um vielleicht auch nächste Saison wieder international aktiv zu sein. Wesentlich spannender war es in Glasgow bei der Partie zwischen den Rangers und Olympique Lyon. Der französische Titelträger musste unbedingt gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen. Es entwickelte sich von Beginn eine packende Partie, wo Lyon schon früh durch Sidney Govou in Führung gehen konnte. Fortan kämpften die Rangers zwar mit großem Herz, aber es fehlten ihnen die Mittel, um Olympique in die Knie zu zwingen. Etwas unglücklich verpassten sie zehn Minuten vor Ende den Ausgleich, um im Gegenzug das finale Tor zu kassieren. Das Benzema am Ende noch auf 3:0 erhöhte, hat nur noch statistischen Wert. Dementsprechend geknickt war die Stimmung bei den zuvor sensationellen Fans im Ibrox, so schnell leer war es dort wohl selten.

Bereits alles entschieden war zuvor in Gruppe F. Manchester United musste beim 1:1 in Rom zwar erstmals Punkte abgeben, ist aber dennoch Gruppensieger vor den Italiener. Sporting Lissabon dominierte Dynamo Kiew mit 3:0 und darf im UEFA-Pokal weiterspielen. Die Ukrainer waren wieder einmal nur Kanonenfutter für ihre Gegner, lieferten artig ihre Zähler ab, wo immer es auch nur ging.

Gruppe G war geprägt von zwei Fernduellen, die aber schnell an Spannung verloren. Fenerbahce Istanbul hatte vor heimischen Publikum keine Sorgen gegen ZSKA Moskau, die insgesamt eine entäuschende Gruppenphase abgeliefert haben. Für die Türken ein großartiger Erfolg, dieses großartige Publikum hat weitere Spiele in Europas höchster Liga verdient! Nach dem 3:1 am Bosporus war es auch unerheblich, dass der PSV Eindhoven sein Heimspiel gegen Inter Mailand mit 0:1 abgab. Somit konnte sich der PSV erstmals seit einiger Zeit nicht für das Achtelfinale qualifizieren. Zumindest ergibt sich aber jetzt die Chance auf ein erfolgreiches Abschneiden im UEFA-Pokal.

Der Endstand in Gruppe H macht klar, dass es nach zwei Jahren in 2008 einen neuen Sieger im UEFA-Pokal geben wird. Die letzten zwei Ausgaben konnte der FC Sevilla für sich entscheiden, die Andalusier jedoch haben nun wichtigeres zu tun, indem sie nach dem 3:0-Erfolg bei Slavia Prag als Gruppensieger und starkem Gesamteindruck im Achtelfinale dabei sind. So reichte es sogar für den FC Arsenal nur für Platz 2, sodass das 2:1 in Bukarest nur statistischen Wert hatte. In dieser Konstellation setzten sich die beiden favorisierten Vereine deutlich durch, dahinter konnte Slavia Prag immerhin den dritten Platz sichern, während Steaua Bukarest nur einen Punkt holte und somit weg vom Fenster ist.

Soweit zum letzten Spieltag. Das war aber alles nur ein kleines Vorspiel, für das, was jetzt kommen wird! Am nächsten Freitag wird das Achtelfinale ausgelost. Aus deutscher Sicht würde ich mir Manchester United als Gegner für den FC Schalke wünschen, während mich Spiele gegen Inter oder AC Mailand mächtig nerven würden. Oder soll man doch lieber auf einfache Lose hoffen? Da steckt mit dem FC Porto aber nur eine Möglichkeit im Topf. Natürlich wird die ausführliche Berichterstattung auch im neuen Jahr fortgesetzt. Abschließend wünsche ich allen Lesern einen angenehemen Start in das dritte Adventswochenende!

Finaler Aufgalopp 11. Dezember 2007

Posted by M@x in Champions League.
1 comment so far

Mit vierzehn noch ausstehenden Spielen kann die UEFA am Mittwoch gegen 22.45 Uhr das Champions League-Jahr 2007 beschließen und am 21.12. zur Auslosung des Achtelfinales schreiten. Zuvor jedoch gibt es immerhin noch sieben Plätze für die nächste Runde zu beschließen. Dabei ist die Situation nicht nur für die deutschen Vereine so brisant, dass auch ein völliges Ausscheiden aus dem Europapokal möglich ist. Damit nun zum letzten Mal für 2007 die Vorschau auf die interessantesten Spiele der „Königsklasse“:

FC Porto – Besiktas Istanbul (Di., Schiri: Fröjdfeldt/SWE)

In Gruppe A ist eigentlich noch fast alles möglich. Momentan ist der FC Porto Tabellenführer, theoretisch könnten die Portugiesen noch bis auf den dritten Rang zurückfallen. Dazu schätze ich Porto aber zu stark ein, als dass sie sich das noch nehmen lassen. Ein Punkt reicht gegen Besiktas. Die waren nach dem bösen 0:8 in Liverpool eigentlich schon weg vom Fenster, feierten aber mit einem Erfolg vor zwei Wochen gegen Marseille ihre Auferstehung. Ein Sieg in Porto und Besiktas qualifiziert sich unverhofft für die nächste Runde, unabhängig vom Parallelspiel.

Olympique Marseille – FC Liverpool (Di., Schiri: Hauge/NOR)

Diese Parallelpartie findet in Marseille statt. Die Franzosen taumeln momentan durch die Ligue 1, spielen in der Champions League aber gut mit. Mit zwei Niederlagen in Porto und Istanbul verschenkte Olympique aber zuletzt eine sehr gute Ausgangsposition, sodass jetzt ein Punktgewinn gegen Liverpool Pflicht ist. Mit einem Remis im Stade Velodrome und höchstens einem Remis Besiktas‘ in Porto wären die Franzosen erstmals seit langer Zeit wieder im Achtelfinale. Der FC Liverpool dagegen ist auf jeden Fall auf einen Sieg angewiesen. Das Hinspiel verloren die „Reds“ mit 0:1, sodass bei gleicher Punktzahl (im Falle eines Unentschiedens) der direkte Vergleich negativ ausfällt. Wenn es ganz doof kommt, d.h. Marseille und Besiktas gewinnen, kann sich Liverpool aus allen Europapokalwettbewerben verabschieden und sich voll auf die Premier League konzentrieren. Dort ging am letzten Wochenende die Generalprobe mit 1:3 in Reading verloren, was gleichzeitig die erste Saisonniederlage bedeutete. Grundsätzlich sehe ich Liverpool aber als abgeklärt genug an, um die Qualifikation für das Achtelfinale perfekt zu machen. Zu überzeugend waren die letzten Vorstellungen in Europas Elitespielklasse.

Schalke 04 – Rosenborg Trondheim (Di., Schiri: Riley/ENG)

Das wäre ein Ding! Schalke hat die Möglichkeit, sich aus eigener Kraft erstmals in die KO-Runde der Champions League zu katapultieren. Gegen Rosenborg Trondheim scheint es doch nur eine Pflichtaufgabe zu sein. Ich erwarte ein Geduldsspiel, bei dem die wichtigste Frage ist, wann der zuletzt wenig durchschlagskräftige Schalker Sturm endlich den skandinavischen Abwehrriegel knackt. Bisher konnte Schalke mickrige zwei Tore in fünf Spielen erzielen. Beide übrigens im Hinspiel gegen Rosenborg. Von der Klasse steht es außer Frage, dass Schalke in die nächste Runde kommen muss. Dazu kommt, dass den Norwegern der Wettbewerb fehlt. Seit dem Ende der Saison in der Tippeligaen bestritt Rosenborg nur das Champions League-Spiel gegen Chelsea (0:4) sowie ein Testspiel gegen einen Zweitligisten. Die seit wenigen Wochen von einem neuen Übungsleiter betreute Mannschaft aus Trondheim wird dennoch alles geben, um einen historischen Moment zu erreichen und zumindest zwei weitere Spiele gegen einen großen Namen als Hauptpreis zu erhalten. Um sich optimal vorzubereiten, weilt man schon seit letzter Woche in Düsseldorf. Bei Schalke fehlt Antreiber Jermaine Jones, der sich mit einer dummen Aktion in Valencia die dritte gelbe Karte abholte, er wird durch Zlatan Bajramovic ersetzt. Insgesamt erwarte ich eine offensive Schalker Mannschaft, die mit einem frühen Tor versuchen wird, Rosenborg den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn die bisherigen Spiele zeigten, dass die Norweger nur reagieren, aber nicht selber agieren können.

Real Madrid – Lazio Rom (Di., Schiri: Busacca/SUI)

Für die schon lange nicht mehr „Königlichen“ aus Madrid ist der Super-GAU UEFA-Pokal noch möglich. Eine Niederlage gegen Lazio sowie einen Sieger im Parallelspiel in Piräus würde Bernd Schuster wohl in eine große Krise stürzen und seine Entlassung würde lauthals gefordert werden. Einen Vorteil hätte die Sache aber noch: Dann ist irgendwann im Europäischen Unterhaus auch das Duell gegen Lieblingsgegner FC Bayern möglich. Mit bisher sehr bescheidenen Leistungen meldet Lazio Rom aber keine hohen Ansprüche an, sich durchzusetzen und in die nächste Runde zu springen. Aber wer weiß schon, was dieser Europapokalabend bringen wird?

Olympiakos Piräus – Werder Bremen (Di., Schiri: Duhamel/FRA)

Es ist eine ähnliche Situation wie vor einem Jahr: Damals konnte sich Werder mit einem Sieg gegen Chelsea (diesmal Real Madrid) überraschend drei Zähler holen und hatte Chancen, mit eigenem Sieg das Achtelfinale zu schaffen. Diesmal ist die Hürde aber bedeutend kleiner, zumindest auf der Papierform. Olympiakos Piräus ist keinesfalls ein europäisches Schwergewicht, aber welche Rolle die fanatische Kulisse in der Hafenstadt spielen wird, ist unklar. Bisher jedenfalls präsentierte sich Werder sehr auswärtsschwach und muss sich hauptsächlich zur trägen Vorstellung in Rom (1:2) deutlich steigern. Die letzten Wochen in Liga und Champions League jedoch machen Mut, wenngleich die Generalprobe am Wochenende gegen Hannover in die Hose ging. Es könnte sich als Nachteil herausstellen, dass Werder nur drei Tage nach dem extrem kraftraubenden Spiel bei 96 so ein schweres Spiel vor der Brust hat. Wichtig ist, dass Abwehrchef Mertesacker mitwirken kann, sein Einsatz war lange wegen einer Grippe fraglich. Ebenfalls aufatmen werden alle Werder-Fans, dass nicht mehr Christian Vander im Tor steht, der zuletzt äußerst unsicher wirkte. Tim Wiese kehrt wieder zurück, auch wenn der Stammkeeper vier Gegentreffer in Niedersachsen hinnehmen musste. Etwas Unverständniss löst bei mir die Nominierung vom französischen Referee Laurent Duhamel aus, ein relativ unbekannter Name für so ein bedeutendes Spiel. Ich will es nur einmal gesagt haben, wir sprechen uns am Donnerstag wieder in dieser Angelegenheit …

FC Barcelona – VfB Stuttgart (Mi., Schiri: Lannoy/FRA)

Apropos unbekannter Schiedsrichter aus Frankreich bei einem deutschen Team: Für den Stuttgarter Auftritt in Barcelona  nominierte die UEFA Stéphane Lannoy. Dieser wird aber wohl deutlich weniger zu tun bekommen, als sein Landsmann in Piräus. Denn sowohl für Barcelona als auch für Stuttgart geht weder nach oben und nach unten etwas. Es ist das Aufeinandertreffen des Gruppenersten und -letzten, und so steht es auch definitiv nach dem Spiel. Uns erwartet ein gemütliches Freundschaftsspiel, wo die zweiten Reihen zum Zug kommen werden, so dürften beim VfB Spieler wie Meißner, Farnerud oder Boka auflaufen, zumal Cacau, Gomez, Pardo sowie Khedira verletzt ausfallen.

Glasgow Rangers – Olympique Lyon (Mi., Schiri: Michel/SVK)

Umgekehrt proportional zur Begegnung in Barcelona ist die Anspannung bei diesem Spiel. Die Ausgangsposition ist klar: Glasgow konnte das Hinspiel mit 3:0 für sich entscheiden und ist bei eigenem Sieg oder Remis durch. Olympique dagegen muss gewinnen, um auch im Frühjahr 2008 noch Champions League zu spielen. Mit dieser Konstellation ist auch deutlich, wohin es gehen wird: Die Rangers werden schweren Beton anrühren, Lyon wird schon früh auf das Tor der Schotten drängen. Nicht zu verachten ist natürlich der emotionale Faktor, den Europapokalspiele in Schottland generell tragen. Wer sich noch an die stimmungsvollen Bilder aus Glasgow beim Sieg über Stuttgart im September erinnern kann, weiß, was Lyon erwartet.

Es ist also angerichtet. Jetzt liegt es an den Mannschaften, ihre mehr oder weniger guten Positionen umzusetzen, um weiter aus dem großen Geldtopf ernährt zu werden. Natürlich gibt es am Donnerstag wieder die Analyse. Bis dahin wünsche ich eine angenehme Woche und hoffe auf spannende, emotionsbehaftete Spiele!

Uefa-Pokal am Mittwoch 5. Dezember 2007

Posted by Moritz in Champions League, UEFA-Pokal.
add a comment

Diese Woche gehört die internationale Bühne fast alleine dem Uefa-Pokal-Wettbewerb, so dass bereits am heutigen Mittwoch gespielt wird, was vor allem dem HSV entgegenkommen wird, haben sie doch jetzt bis Sonntag Zeit ihre dann hoffentlich schon gelungene Qualifikation für die dritte Runde zu feiern. Dasselbe Privileg genießt auch der „Club“ aus Nürnberg. Nur die Leverkusener müssen sich nicht an eine Umstellung gewöhnen dürfen sie doch erst morgen Nachmittag gegen Sparta Prag antreten. Die Woche gehört  ihnen aber auch nur fast alleine, denn während sich der Großteil der europäischen Fußballelite eine „freie“ Woche gönnt, durfte die Gruppe D der Königsklasse dafür sorgen, dass der kleine Bruder nicht ganz alleine gelassen wird.

Auf Grund der Teilnahme des amtierenden Siegers AC Mailand am Weltpokal in der nächsten Woche, war der Spieltag dieser Gruppe um eine Woche vorgezogen worden. Wer sich aber davon einen außerplanmäßigen spannenden und schönen Fußballigen erhofft hatte wurde aber in seiner Euphorie schnell wieder gebremst. Dabei war in der Gruppe von der Papierform her noch einiges möglich. Nur die Mailänder wussten schon wo es in der nächsten Runde hingeht. Für die anderen ging es zum Teil noch um alles konnten sie doch wie Schachtjor Donezk noch in der Königsklasse verweilen oder ganz ausscheiden aus den europäischen Pokalwettbewerben. Doch bereits nach knapp 20 Minuten war die letzte Spannung entwichen. In Mailand reichte beiden Mannschaften ein Unentschieden um sicher die nächste Runde zu erreichen, so dass weder Celtic noch die Italiener, die munter duchgetauscht hatten, in irgendeiner Art besondere Umstände machten, um ihr Können zu demonstrieren. So fiel dem Kommentator aus dem Parallelspiel zur Pause nicht viel mehr ein als: „In Mailand steht es 0-0 und … [langes Schweigen]“; sonst gab es auch nichts zu berichten. In Halbzeit Zwei erbarmten sich die Milanesi und erzielten immerhin einen Treffer, der zum Sieg und Erreichen des Gruppensieges mehr als genug war. In der Partie zwischen Schachtjor Donezk und Benfica Lissabon hätten sich die Ukrainer somit noch auf Platz Zwei schieben können. Hätten sie, wenn sie nicht bereits nach 22. Minuten und anderthalb Chancen von Lissabon mit zwei Toren zu Hause in Rückstand liegen würden. Sie waren zwar das dominierende Team und setzten die Portugiesen unter Druck, die diesem aber standhielten und abgeklärt in Führung gingen. Die Gastgeber spielten einfach zu umständlich und schienen das ein oder andere Mal auch an Glücklosigkeit zu leiden. Nach knapp einer halben Stunde fiel nach einem Elfmeter noch der Anschlusstreffer und ein letztes Anrennen der Ukrainer blieb ohne Ergebnis. In der zweiten Hälfte flachte die Partie zunehmend ab und passte sich dem Niveau des anderen Spiels an. Somit fiel Donezk auf den letzten Platz und musste Lissabon passieren lassen, während der AC Mailand und Celtic Glasgow ihren Achtelfinal-Einzug feiern können.

Doch nun zum für die Bundesliga wesentlicheren Spielen. In der Partie des Hamburger SV in Zagreb gegen Dinamo geht es für die Norddeutschen bereits um den vorzeitigen Einzug in die dritte Runde des Wettbewerbs. Dafür würde nach den beiden bisherigen Siegen bereits ein Unentschieden reichen. Allerdings stehen die Kroaten selbst bereits mit dem Rücken zur Wand, haben sie doch aus ebenfalls zwei Spielen bisher nur einen Punkt holen konnten. Sie werden daher mit aller Kraft und der traditionell großartigen Unterstützung ihrer Fans den HSV niederzuringen und wenig taktieren um die Wende noch zu  schaffen. Doch mit norddeutschen Mannschaften haben sie bereits schlechte Erfahrungen gemacht, nachdem sie in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation gegen die Bremer den Kürzeren zogen und 2:3 verloren. Daran können sich die Mannen von Huub Steevens orientieren und somit einen großen Schritt gen Gruppensieg machen. Trotz seiner Kritik an der kraftraubenden, engen Terminplanung und der Niederlagen am Wochenende wird er die beste Mannschaft aufbieten und nicht großartig rotieren. So erwartet einen ein Spiel, das ein Vielfaches spannender sein wird als beide Begegnungen in der Königklasse gemeinsam.

Ähnlich wie Dinamo Zagreb geht es auch dem 1. FC Nürnberg, der ebenfalls mit nur einem mageren Pünktchen auf dem Konto in den 4. Spieltag gegen AZ Alkmaar gehen wird. Nach dem jüngsten Aufwärtstrend mit einem Sieg gegen Dortmund und einem glücklichen Unentschieden folgte am Wochenende eine erneute Niederlage und der Druck, dessen man sich ein wenig entledigt hatte, nimmt wieder zu. Ohnehin hat der Abstiegskampf für den Verein Priorität, trotzdem möchte man die Chance und vielleicht auch die Ablenkung nutzen um die Möglichkeit offenzuhalten mit einem weiteren Erfolg gegen AE Larisa eine Runde weiter zu kommen. Dafür stehen im Moment alle Spieler zur Verfügung und Hans Meyer kann so mit der besten Elf sein 75. Europapokalspiel bestreiten. Trotz allem bleibt wieder einmal der Gegner Favorit. Aber auch Alkmaar hat die Generalprobe am Wochenende verpatzt und musste ohne Punkte aus Enschede wieder abziehen. Gleichwohl dürfte die Aufgabe wieder einmal sehr schwer werden, aber mit ein wenig Glück wie in Russland könnte es durchaus auch ein versöhnlicher Abend werden.

Der dritte im Bunde ist Bayer Leverkusen. Die Werkself wird morgen Sparta Prag empfangen. Nach der Niederlage in Moskau gegen Spartak steht das Team von Michael Skibbe ebenfalls unter Druck um an den zum Sechzehntelfinale berechtigenden Plätzen dran zu bleiben. Im Gegensatz zum tschechischen Doublegewinner befindet sie sich im Moment allerdings gerade in einer Hochphase, wie es unter anderem Hertha am Wochenende erfahren musste. So kann der aktuelle Tabellenvierte mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen antreten und somit Sparta von Platz drei der Gruppe verdrängen, der ihnen dann nicht mehr zu nehmen wäre. Bei einer Niederlage würde es allerdings recht düster aussehen, doch davon ist auf Grund der aktuellen Form kaum zu denken.

Soweit zu den diese Woche anstehenden Uefa-Pokal-Begegnungen, die sich der Tabellenführer aus München in Ruhe anschauen kann, um dann am letzten Spieltag wieder einzugreifen. Hoffen wir also auf einen erfolgreichen Spieltag und darauf, dass danach immer noch alle Teams im Wettbewerb verbleiben können. In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen erholsamen und erfolgreichen Mittwochabend.

Und da haben wir die Endspiele 29. November 2007

Posted by M@x in Champions League.
add a comment

Endlich wieder ein erfreulicher Abend, nach dem man hier nicht Trübsal blasen muss und mit flockigen Durchhaltesprüchen die Chancen der deutschen Teams in der Champions League schönreden darf. Stattdessen ist die Situation für Werder und Schalke jetzt so komfortabel, dass es beide Teams selber in der Hand haben, sich für das Achtelfinale zu qualifizieren! Wer hätte das nach der Konjunktiv-Lehrstunde vor drei Wochen noch gedacht? Auch auf anderen Plätzen geht es am letzten Spieltag noch richtig rund, deshalb flugs der Überblick über die wichtigsten Spiele der Runde:

Am Dienstag leistete der VfB Stuttgart Schützenhilfe für Olympique Lyon. Und das obwohl die Franzosen nicht einen Punkt gegen den deutschen Meister springen ließen. Aber für die Schwaben galt es, sich ordentlich aus der Saison zu verabschieden, was mit dem 3:2-Sieg und schön herausgespielten Treffern auch gelang. Dabei gefielen diesmal auch die Rangers durchaus mit ansehnlichem Offensivspiel, was sich letztendlich aber nicht auszahlte. Das Finale für die Schotten steht in zwei Wochen im eigenen Stadion gegen Olympique an. Aufgrund des 3:0-Sieges in Frankreich kann sich Glasgow mit einem 0:0 in das Achtelfinale mauern. Die Partie zwischen Lyon und Barcelona war ein intensives, abwechslungsreiches Spiel. Nach dem schlechten Start hat Olympique bewiesen, dass es durchaus berechtigte Ansprüche auf das Achtelfinale anmeldet. Das Aufeinandertreffen von Barcelona und Stuttgart hat in zwei Wochen nur noch statistischen Wert.

Ganz anders die Situation in Gruppe A. Mit dem dollen 4:1 gegen Porto dreht der FC Liverpool immer mehr auf. Noch ein Erfolg gegen Marseille am letzten Spieltag, und es wäre geschafft. Unabhängig davon kann sich jetzt auch Besiktas Istanbul mit einem Dreier in Porto auch noch für die Runde der letzten 16 anbieten. Eine wirklich bemerkenswerte Situation, dass sich auch nach fünf Spieltagen noch kein klares Tabellenbild herausgebildet hat und de facto alle vier Teams Chancen auf ein Weiterkommen haben.

Mit einem dicken Sieg in Trondheim wischt der FC Chelsea London jeden Zweifel weg und kann sich als erstes Team in Gruppe B durchsetzen. Dahinter hat Schalke nach dem 0:0 in Valencia das gewünschte Endspiel gegen Rosenborg im heimischen Stadion. Ohne große Glanzpunkte zu setzen, lieferte Schalke einen ruhigen, abgeklärten Vortrag, der aber mit ein wenig mehr Mut auch zu einem Sieg gekrönt hätte werden können. Doch besser so als im Hinspiel, wo man eben mit etwas mehr Einsatz zuviel riskierte und Valencia eine Steilvorlage für den bis heute einzigen Sieg lieferte. Nach dem Spiel in Trondheim scheint Rosenborg wenige Wochen nach Ende der norwegischen Meisterschaft nur noch ein Schatten des Septembers und Oktobers und ist demnach wohl nur ein Spielball für Schalke. Wenn man es gegen diese blamabel auftretende Rosenborg-Elf nicht schafft, dann hat es Schalke auch nicht verdient.

Werder Bremen brauchte unbedingt einen Sieg, um weiter im Rennen zu bleiben. Mit einer Rumpf-Elf und wiederum von kurzfristigen Ausfällen (Wiese, Borowski) geplagten Bremern waren die Vorzeichen zunächst alles andere als gut. Doch mit einem großen Herz und jeder Menge Laufarbeit wurden die ballverliebten Spanier bekämpft. Nur die Pest für deutsche Mannschaften, Ruud van Nistelrooy, vermochte kein Grün-Weißer auszuschalten, sodass es kurz vor Ende noch einmal unnötig spannend wurde. Vielleicht sollte sich Werder nach einem vernünftigen Ersatz-Torhüter umschauen, denn Christian Vander konnte erneut nicht überzeugen und ließ mit seinem unentschlossenen Auftreten beim dritten Treffer Real erst die Möglichkeit, wieder in die Partie zu finden. Doch glücklicherweise hatte das gestern nicht diese fatalen Folgen wie einst gegen Piräus. Positiv erwähnt werden muss noch das Comeback von Aaron Hunt, der nach ewiger Verletzungspause mit einem Treffer und großem Einsatz seinen Wert für Werder nachhaltig unterstricht, genauso wie Marcus Rosenberg, der wohl seine beste Partie für Weder absolvierte. Damit ist klar: Ein Sieg in Piräus, und Werder ist durch!

Soweit kurz zu den wichtigsten Gruppen und Spielen. In der nächsten Woche werde ich mich ausführlich der Gruppe D mit Milan, Celtic, Donezk und Benfica widmen, denn auch dort ist es noch spannend und bereits am Dienstag finden dort vorgezogene Spiele statt. Morgen gibt es die Auswertung der UEFA-Pokal-Spiele.

Der CL-Jackpot: 14 Achtelfinal-Tickets! 27. November 2007

Posted by M@x in Champions League.
2 comments

Langsam wird es richtig ernst. Die letzten warmen Sommerabende sind jetzt überall verdrängt durch die klaren, kalten Winternächte. Für die europäisch aktiven Vereine der UEFA-Konföderation heißt es damit: Arsch zusammenkneifen und alle Kräfte mobilisieren für das große Finale in den Wettbewerben. Den Anfang macht am Mittwoch und Dienstag die Champions League. Nach vier Spieltagen haben sich mit Arsenal London und Manchester United bereits zwei Teams fix qualifiziert. Natürlich zwei englische Teams – welche auch sonst? Dahinter aber ist es zumeist noch eng. Außer dem VfB Stuttgart, Dynamo Kiew, ZSKA Moskau sowie Steaua Bukarest haben aber die restlichen 26 Teams noch mehr oder weniger theoretische Möglichkeiten auf die nächste Runde. Wie bereits aus den vorherigen Spielrunden gewohnt, hier der Blick auf die deutschen Begegnungen sowie andere, wichtige Spiele auf Europas Plätzen:

VfB Stuttgart – Glasgow Rangers (Di., Schiri: Ceferin/SLO)

Die Stuttgarter hatten bereits nach dem dritten Spieltag die Champions League abgeschrieben und sich voll dem Bundesliga-Geschäft verschrieben, was letztendlich eine weise Entscheidung war: In der Liga läuft es wieder, die Leistung in Lyon war durchaus ansprechend, auch wenn es wieder nicht zu einem Punktgewinn reichte und es noch zu viele individuelle Fehler gab. Doch mit der nötigen Lockerheit sollte es doch gegen Glasgow endlich klappen. Die Rangers ihrerseits sind eigentlich zum Siegen angehalten, denn damit würde man Olympique Lyon im Parallelspiel gegen Barcelona gehörig unter Druck setzen und eventuell sogar einem Entscheidungsspiel am letzten Spieltag im Ibrox aus dem Weg gehen. Das Hinspiel war für die Stuttgarter eine unglückliche Angelegenheit: Nach starker Phase gab man ab der 60. Spielminute die Kontrolle aus der Hand und verlor wegen eigener Dummheit. Ohne zu sehr in den Theorie-Teil abzudriften – ich bin mir sehr sicher, dass es bei einem Erfolg in Glasgow für die Stuttgarter ganz anders gelaufen wäre. Schade drum!

Olympique Lyon – FC Barcelona (Di., Schiri: Farina/ITA)

Es ist schon erstaunlich, wie sich Olympique nach dem schlechten Start in die Gruppenphase gefangen hat. Allerdings wird sich erst jetzt zeigen, wie die zwei Siege gegen den VfB Stuttgart einzuordnen sind. Da im Parallelspiel (leider) nicht unbedingt mit Stuttgarter Schützenhilfe zu rechnen ist, sind die Franzosen zu eigener Initiative gezwungen. Es wird mit Sicherheit eine interessante Begegnung, auch weil Barcelona seinerseits die Möglichkeit hat, sich bereits vorzeitig das Ticket für das Achtelfinale zu sichern.

FC Liverpool – FC Porto (Mi., Schiri: Rosetti/ITA)

Für den FC Liverpool heißt die Devise weiter: Die Siege müssen her! Nur zwei Punkte aus den ersten drei Spielen hängen dem Vorjahresfinalisten noch jetzt wie Blei an den Hacken, mit dem 8:0 gegen Besiktas wurde mit einem lauten Knall die Aufholjagd gestartet. Die Tabellenkonstellation verrät: Ein Sieg gegen Porto, dann kann am letzten Spieltag aus eigener Kraft der Einzug in das Achtelfinale geschafft werden, weil man dann in engster Position mit Olympique Marseille den direkten Vergleich (bei Liverpool-Sieg in Marseille) für sich gewonnen hätte, die bessere Tordifferenz sowieso. Spielt in diesen Gedankenspielen allerdings der FC Porto mit? Die Portugiesen konnten noch nicht vollends überzeugen, stehen aber mit acht Zählern verdient an der Tabellenspitze und zeigten bisher die konstantesten Leistungen in dieser Gruppe. Porto ist immer für eine Überraschung gut. Liverpool muss sich in Acht nehmen!

FC Valencia – Schalke 04 (Mi., Schiri: De Bleeckere/BEL)

Wie schön könnte das doch sein, hätte Schalke nicht am ersten Spieltag völlig unnötig die Heimpartie gegen Valencia verloren! Es ist bis heute der einzige Punktgewinn des FC Valencia, die nunmehr kaum noch Chancen auf die nächste Runde haben. Zum großen Schalker Glück ist die Gruppe so eng und Chelsea wieder in guter Form, dass – ein erwarteter Erfolg der Londoner in Rosenborg vorrausgesetzt – Schalke mit einem eigenen Erfolg in Spanien wieder auf dem zweiten Rang wäre. Es ist aber wohl die letzte Chance! Dann würde in zwei Wochen das absolute Endspiel gegen die Norweger folgen! Mit etwas Abstand wird sogar der Punktgewinn gegen Chelsea in der Arena noch wertvoll. Valencia kann sich zwar theoretisch noch für das Achtelfinale qualifizieren, doch dazu ist schon ein kleines Wunder nötig. Mit einem Sieg aber wäre diese Gruppe wirklich wieder sehr interessant, egal wie die Parallelpartie ausgeht. Ich jedoch glaube und hoffe auf einen Schalker Erfolg, die am Samstag in Hannover gezeigt haben, dass sie auch schwierige Spiele gewinnen können. Gegen Chelsea haben sie auch schon ihre gehobene internationale Qualität nachgewiesen. Aber diese letzte Chance muss genutzt werden. Glück auf!

Rosenborg Trondheim – Chelsea London (Mi., Schiri: Benquerenca/POR)

Ob ein portugiesischer Schiedsrichter für diese Begegnung geeignet ist? Wenn norwegischer und englischer Fussball aufeinandertreffen, verspricht das kein Torfestival, sondern eher ein gepflegtes Rasenumpflügen. Rosenborg hat nach dem Saisonabschluss in Norwegen die Möglichkeit, sich voll auf die Königsklasse zu konzentrieren, was aber aufgrund fehlender Spielpraxis auch ein Nachteil ist. Gegen Chelsea wird der Rasen im Ulleval-Stadion aber brennen, das hat schon Valencia zu spüren bekommen. Viel hängt davon ab, wie ernst die Spieler des FC Chelsea ihren Gegner nehmen. Versuchen sie es ähnlich lässig runterzuspielen wie im Hinspiel (1:1 an der Stamford Bridge), wird es schief gehen. Konzentrieren sich die „Blues“ aber und rufen ihr Potential ab, sehe ich keine Probleme, womit dann auch die vorzeitige Qualifikation geschafft wäre. Ich bin etwas im Zwiespalt: Aus Schalker Sicht ist natürlich ein Chelsea-Sieg wünschenswert, meine Sympathie zum norwegischen Fussball aber hält dagegen. Lassen wir es einfach auf uns zukommen.

Werder Bremen – Real Madrid (Mi., Schiri: Vink/NED)

Wer nicht will, der hat schon. So leichtfertig, wie Werder in Rom die Chance auf eine hervorragende Ausgangsposition vergeben hat, stellt sich die Frage, ob man an der Weser überhaupt richtiges Interesse am Achtelfinale hat. Das lustlose Auftreten gegen Lazio kann den Werder-Profis noch teuer zu stehen kommen. Ich erspare mir an dieser Stelle einen ausführlichen Blick auf die Tabellensituationen. Jedoch bei einer Niederlage gegen Real und einem Sieger im Parallelspiel ist Werder raus aus der Champions League! Dann kann man in zwei Wochen – wenn man Glück hat – noch aus eigener Kraft den UEFA-Pokal-Rang erreichen. Also muss ein Sieg her! Doch wie anstellen? Letzte Saison traf man ebenfalls am fünften Spieltag auf den FC Chelsea, in ganz ähnlicher Position. Und es gelang ein Sieg, mit großem Einsatz und viel Laufarbeit wurden die Engländer seinerzeit niedergekämpft. Ähnliche Tugenden sind jetzt auch gegen Real gefragt, die keinesfalls unantastbar sind, das hat das Hinspiel doch schon gezeigt. Nimmt man die zuletzt starken Liga-Leistungen, ist ein Erfolg machbar. Das Bundesliga- und Champions League-Spiele aber leider keine lineare Abhängigkeit bieten, zeigt der bisherige europäische Saisonverlauf. Jetzt muss es klappen. Wie bei Schalke: Letzte Chance!

Lazio Rom – Olympiakos Piräus (Mi., Schiri: Webb/ENG)

Ein superbrisantes Spiel. Auch weil hiervon abhängt, wie groß die weiteren Chancen für Werder sind. Deshalb möchte ich kurz die möglichen Gruppenkonstellationen durchgehen. Als Grundlage nehme ich hierbei einen Erfolg von Werder gegen Real am Mittwoch. Gewinnt Lazio, ist das die ungünstigste Konstellation für Werder, weil man dann in zwei Wochen auf spanische Schützenhilfe angewiesen ist. Endet das Spiel Remis, ergibt sich eine ganz ähnliche Situation, auch weil dann bei einem Remis von Real und Lazio am letzten Spieltag der direkte Vergleich und die Tordifferenz eine Rolle spielen würde. Am einfachsten wäre es, wenn am Mittwoch Piräus und Werder gewinnen. Dann nämlich reicht Werder in zwei Wochen ein Sieg in Piräus für das Achtelfinale. Umgekehrt lassen sich all diese Gedankenspiele auch auf Lazio und Olympiakos projizieren. Doch das soll hier nicht Gegenstand der Betrachtung sein. Fakt ist: Am Ende könnten direkter Vergleich und Tordifferenz, unter Umständen sogar die Anzahl der Tore entscheidend sein. Patzen ist nicht erlaubt.

Soweit zu den sieben wichtigsten Matches dieses Spieltages. Die Analyse gibt es am Donnerstag, am Mittwoch geht es um den UEFA-Pokal. Bis dahin, wunderschöne und erfolgreiche Abende!